In Frankfurt werden Träume wahr – oder ein Märchen aus tausend und einer Nacht, mittendrin die Werfer aus Frankfurt

  27.05.2022    HLV Wettkampfsport

Das kam mir am Wochenende in den Sinn, als ich die Halleschen Werfertage im Internet bzw. dem Livestream begleitete. Die Frankfurter Seele war ja ohnehin schon im siebten Himmel als dann auch noch am Samstag bei mir die Whats Apps eingingen: Deutscher Rekord durch Marius Karges. Meine erste Reaktion war: das kann nicht stimmen. Gordon Wolf, Robert Harting die müssen doch alle weiter geworfen haben. Haben sie nicht.

So weit wie Marius hat noch nie ein Deutscher in der U 20 geworfen. 66,97 m schleuderte er die 1,75 kg schwere Scheibe, was ein Knaller.

Meine zweite Reaktion war: Puh! Wir hatten recht!

Im Sommer letzten Jahres haben wir uns mit Eintracht Frankfurt dazu entschieden, die Zusammenarbeit mit dem Wurftrainer zu beenden. Die Reißleine zu ziehen war ein Risiko, das wir aber gemeinsam eingegangen sind. Von Null wieder aufzubauen war schwierig – sehr schwierig und zwischendurch waren wir an dem Punkt das Scheitern feststellen zu wollen und dann kam Bastian Otto in unser Blickfeld.

Nachdem alle Wurftrainer abgesagt hatten, hat uns Manuel Odey einen seiner Sportstudenten empfohlen. Bastian war uns sofort sympathisch – er hatte zwar noch wenig Kontakte zur Leichtathletik und keine zum Wurf, aber er kommt aus dem Gewichtheben. Wir haben es gemeinsam versucht und haben ein Projekt gestartet, bei dem uns die Athleten wie z.B. auch Marius Karges einfach vertraut und sich uns anvertraut haben. Das Experiment ist aufgegangen. Marius hat das mit seinem deutschen Rekord nochmal eindrucksvoll untermauert. Nur einen Tag später hat auch Curly Brown den Diskuswurf der U 18 mit EM Norm von 48,30 m gewonnen und auch sie hat sich auf uns und das Team eingelassen.

Alle hauptamtlichen Trainer haben einen großen Anteil am Erfolg, weil sie Bastian mit offenen Armen empfangen haben, ihn unterstützt und ihm geholfen haben. Aber auch die Honorar- und die ehrenamtlichen Trainer, wie Michael Deyhle, Michael Krause, Adrian Ernst, Uwe Hurych, Pit Falter, Helmut Schneider, Jan Müller, Friedrich Schneider und Kathrin Klaas haben ihren Anteil an dieser Entwicklung. Wir sind im Wurfbereich in Deutschland mittlerweile eine Macht. Die Adler fliegen wieder und die Hessen sind vorn mit Wehrheim, Bruchköbel, Eppstein, Fürth und Fränkisch Crumbach.

Ein besonderer Glückwunsch an Marius und Bastian sowie an alle Sieger, Normerfüller und hessischen Werfer für die tollen Erfolge von Halle und DANKE, dass ihr uns vertraut habt.

erstellt von Martin Rumpf